Beziehung als Katalysator für Persönlichkeitsentwicklung

Am Anfang einer jeden Beziehung scheint alles harmonisch zu sein. Man hat für gewöhnlich noch die rosarote Brille auf, die die Eigenheiten des Anderen schön verschleiern kann. Das Paar traut sich auch oft erst einmal nicht, sich voll und ganz mit seinen eigenen Themen zu zeigen.

Im Laufe der Beziehung kommen diese Themen nach und nach zum Vorschein. Wo man z.B. anfangs noch das chaotische Wesen des Anderen als charmant und bezaubernd gefunden hat, kommt man nun damit immer weniger klar.

Was dann oft passiert, ist, dass man die andere Person für das eigene Leid verantwortlich macht. “Er / sie macht mich unglücklich.” “Wenn er / sie mehr so wie ich wäre, wäre alles besser.”

Dabei hat mich sich doch anfangs genau deswegen so von der anderen Person angezogen gefühlt. Weil sie Qualitäten mit sich gebracht hat, die bei sich selbst nicht so stark ausgeprägt waren. Als eine Art Gegenpol oder anders ausgedrückt vielleicht auch als Pol, den man viel mehr ins eigene Leben einladen sollte, um zu wachsen.

 

Und da kommen auch schon die Fragen aller Fragen:

Möchtest du wachsen?

Möchtest du Verantwortung für deine eigene Gefühlswelt übernehmen?

Möchtest du und dein Partner euch bei eurem Wachstum gegenseitig unterstützen?

 

Dies ist kein einfacher Vorgang.

Es braucht sehr viel Mut.

Es erfordert ein Sterben des eigenen Egos.

Immer und immer wieder.

Es geht darum, die eigenen Masken fallen zu lassen und sich nackt und verletzlich vor dem Partner zu zeigen.

Es geht auch um die innige Entscheidung, im Herzen zu bleiben und immer wieder zurück zu Liebe zu kommen.

Und wenn es dann nicht so einfach ist, in die Liebe zu gehen, was hält einen davon ab?

Welche Konstrukte, Glaubenssätze, Rollen sind verinnerlicht, die bestimmte Schmerzpunkte antriggern?

Bist du bereit, dort hinzuschauen und loszulassen?